Mittwoch, 25. Juni 2008
Manuel Antonio
Am Strand konnte ich einige Leguane sichten..
Mit Badehosen und Flip Flops ausgerüstet, begaben wir uns auf Erkundungstour in den nahegelegenen Regenwald.
Erschöpft nach einem Tag im Regenwald und am Strand von Manuel Antonio..
Wir übernachteten im Hotel "Coco Beach", das sich 5 Minuten vom Strand und 15 Minuten vom Nationalpark befindet.
Montag, 16. Juni 2008
Irazu und Cartago
Die schlimmste Eruption des Vulkans fand im Jahre 1963 statt, als der damalige amerikanische Präsident John F. Kennedy das Land bereiste, um an einem Gipfeltreffen mittelamerikanischer Staatsoberhäupter teilzunehmen. Die ärmere Bevölkerungsschicht schützte sich damals mit Blättern vor der herabrieselnden Asche. Deshalb wird diese Pflanze auch heute noch "Sombrilla de pobres" (Regenschirm der Armen) genannt.
Der Vulkan befindet sich auf 3432m über Meer, wo ich einen wunderbaren Ausblick geniessen konnte.
Neben meinem Studienkollegen Andreas trafen wir auf unserem kleinen Trip zum Vulkan noch auf eine weitere Schweizerin, Sylvie, die auch eine Schule besucht, um Spanisch zu lernen. Nach bereits vier Jahren Spanisch in der Schweiz, wirkte unser Spanisch doch etwas holperig im Vergleich... Auf dem Berg traf ich zudem noch auf ein paar pelzige Zeitgenossen, die sich am dortigen Müll vergriffen ("el pizote" oder "el coati").
Nach dem Trip zum Vulkan besuchten wir gemeinsam die alte Hauptstadt von Costa Rica - Cartago. Wir besichtigten dort die Basilica de Nuestra Senora de los Angeles, die die wichtigste Kirche in Costa Rica ist. Jeden 2. August pilgern tausende von Costa Ricanern an die Messe in der Kirche, um vom Weihwasser aus der dortigen Quelle zu schöpfen, das heilige Kräfte haben soll.
Die alte Iglesia de la Parroquia wurde mehrere Male durch Erdbeeben zerstört. Heute stehen nur noch die Mauern der Kirche. In der Ruine wurde aber ein schöner Garten errichtet.
Sonntag, 8. Juni 2008
Ich startete meine Reise am Samstag, 31. Mai, um 10 Uhr morgens im Züricher Flughafen. Nach einer kleinen Stärkung im lokalen Starbucks-Café setzte ich mich in die DL67 der Delta Airlines und wartete den Start in die USA ab. Nach dem Zwischenstopp in Atlanta – der Geburtsstätte von Coca Cola – bin ich gegen 9 Uhr abends in San José, der Hauptstadt von Costa Rica, angekommen. Müde von ungefähr 24 Stunden ohne Schlaf stieg ich ins nächste Taxi, das mich direkt vor die Haustüre der Gastfamilie in San Pedro – eines Stadtteils von San José – brachte. Das Haus ist wie eine kleine Festung von Gitterstäben und Stacheldraht umzäunt, um mögliche Einbrecher von dem Privatanwesen fern zu halten.
Am Eingang des Hauses stand schliesslich die Tico-Familie und hiess mich herzlich Willkommen. Der Vater, Rodrigo, ist ein 70-jähriger Pensionär, der aber aktiver als so mancher 20-jähriger ist. Neben dem täglichen Einkauf macht er seinem Namen als Chef de la Cuisine alle Ehre. Bereits in der ersten Woche kam ich zum Frühstück neben dem selbstgemahlenen Kaffee in den Genuss leckeren Mango-Joghurts und diversen Früchten wie Papaya und Ananas. Mittags gab es meist Reis mit Fleisch und schwarzen Bohnen sowie einen gemischten Salat als Vorspeise. Abends dann meist nur eine Kleinigkeit wie Tortillas, eine Art Costa Ricanische Omelette oder Perrito Calientes (Hot Dogs). Die Mutter ist Näherin und arbeitet tagsüber in ihrem Atelier im Hinterhof des Hauses. Im Hinterhof befinden sich viele tropische Gewächse wie Mango-Bäume, Kaffeesträucher und Palmen. Die beiden Töchter studieren an lokalen Universitäten Zahnmedizin und Geologie. Daneben wohnen auch noch drei kleine Hunde in dem Haus.
Die ersten Tage fühlte ich mich wie ein Kind, das im Begriffe ist, die Muttersprache zu lernen. Denn die Familienmitglieder sprechen nur sehr wenig Englisch, so dass ich mich zu Beginn mit Handzeichen verständigen musste. Nachdem ich jedoch meine ersten Spanischstunden an der Universität besuchte, verlief die Kommunikation doch etwas einfacher. In San José herrscht momentan Regenzeit. Bis zum frühen Nachmittag scheint die Sonne und das Wetter ist heiss und schwül. Von einem Moment auf den nächsten verdichten sich die Wolken über dem Himmel und monsunartige Regengüsse brechen über die Stadt ein.
Neben der geringeren Sicherheit musste ich mich auch an die technisch ausgefeilte Dusche gewöhnen. Die Stromkabel zur Erwärmung des Wassers liegen offen über dem Duschkopf, was den Adrenalinpegel frühmorgens doch dezent ansteigen lässt. Daneben muss die Dusche erst nur geringfügig angelassen werden, damit die Stromzufuhr für Warmwasser gewährleistet wird. Dabei schaltet sich das Licht im Badezimmer kurzzeitig aus. Nach der täglichen Dusche bin ich nicht nur hellwach, sondern fühle mich auch viel sicherer auf den Strassen Costa Ricas.
Im Vorhof des Hauses steht eine Perle der Automobilgeschichte: ein weisser 65er-VW-Käfer. Am Samstag frühmorgens führte mich Rodrigo auf einen lokalen Gemüsemarkt, wo er jeweils für die kommende Woche einkaufen geht. Maracuja, Carambola, Ananas, Papaya, Cas und viele weitere Früchte Costa Ricas konnten dort frisch erworben werden.