Ich startete meine Reise am Samstag, 31. Mai, um 10 Uhr morgens im Züricher Flughafen. Nach einer kleinen Stärkung im lokalen Starbucks-Café setzte ich mich in die DL67 der Delta Airlines und wartete den Start in die USA ab. Nach dem Zwischenstopp in Atlanta – der Geburtsstätte von Coca Cola – bin ich gegen 9 Uhr abends in San José, der Hauptstadt von Costa Rica, angekommen. Müde von ungefähr 24 Stunden ohne Schlaf stieg ich ins nächste Taxi, das mich direkt vor die Haustüre der Gastfamilie in San Pedro – eines Stadtteils von San José – brachte. Das Haus ist wie eine kleine Festung von Gitterstäben und Stacheldraht umzäunt, um mögliche Einbrecher von dem Privatanwesen fern zu halten.
Am Eingang des Hauses stand schliesslich die Tico-Familie und hiess mich herzlich Willkommen. Der Vater, Rodrigo, ist ein 70-jähriger Pensionär, der aber aktiver als so mancher 20-jähriger ist. Neben dem täglichen Einkauf macht er seinem Namen als Chef de la Cuisine alle Ehre. Bereits in der ersten Woche kam ich zum Frühstück neben dem selbstgemahlenen Kaffee in den Genuss leckeren Mango-Joghurts und diversen Früchten wie Papaya und Ananas. Mittags gab es meist Reis mit Fleisch und schwarzen Bohnen sowie einen gemischten Salat als Vorspeise. Abends dann meist nur eine Kleinigkeit wie Tortillas, eine Art Costa Ricanische Omelette oder Perrito Calientes (Hot Dogs). Die Mutter ist Näherin und arbeitet tagsüber in ihrem Atelier im Hinterhof des Hauses. Im Hinterhof befinden sich viele tropische Gewächse wie Mango-Bäume, Kaffeesträucher und Palmen. Die beiden Töchter studieren an lokalen Universitäten Zahnmedizin und Geologie. Daneben wohnen auch noch drei kleine Hunde in dem Haus.
Die ersten Tage fühlte ich mich wie ein Kind, das im Begriffe ist, die Muttersprache zu lernen. Denn die Familienmitglieder sprechen nur sehr wenig Englisch, so dass ich mich zu Beginn mit Handzeichen verständigen musste. Nachdem ich jedoch meine ersten Spanischstunden an der Universität besuchte, verlief die Kommunikation doch etwas einfacher. In San José herrscht momentan Regenzeit. Bis zum frühen Nachmittag scheint die Sonne und das Wetter ist heiss und schwül. Von einem Moment auf den nächsten verdichten sich die Wolken über dem Himmel und monsunartige Regengüsse brechen über die Stadt ein.
Neben der geringeren Sicherheit musste ich mich auch an die technisch ausgefeilte Dusche gewöhnen. Die Stromkabel zur Erwärmung des Wassers liegen offen über dem Duschkopf, was den Adrenalinpegel frühmorgens doch dezent ansteigen lässt. Daneben muss die Dusche erst nur geringfügig angelassen werden, damit die Stromzufuhr für Warmwasser gewährleistet wird. Dabei schaltet sich das Licht im Badezimmer kurzzeitig aus. Nach der täglichen Dusche bin ich nicht nur hellwach, sondern fühle mich auch viel sicherer auf den Strassen Costa Ricas.
Im Vorhof des Hauses steht eine Perle der Automobilgeschichte: ein weisser 65er-VW-Käfer. Am Samstag frühmorgens führte mich Rodrigo auf einen lokalen Gemüsemarkt, wo er jeweils für die kommende Woche einkaufen geht. Maracuja, Carambola, Ananas, Papaya, Cas und viele weitere Früchte Costa Ricas konnten dort frisch erworben werden.
3 Kommentare:
Hey sevenus
freu mi vo der zghoere... sorry ha scho lang welle schecke mini reiseroute...aber costa rica esch so wiit, gloub ned dass du sowiit chonnsch... spanisch chasch secher scho besser als ech!!! be so schlaecht...aber egal
be grad zbolivie bide streiker... ned so easy zom vom flaeck cho...lg, marion
Hey Super coolen Bericht, sehr gut geschrieben. Freue mich auf die nächsten Abendteuer und pass auf die Dusche auf!!
LG
Ben
Hey Sven,
Wie chunsch mit dene Instalatione zrecht? Hesch scho Haiweh nach de Zivilisation? Das isch ja no luxurios was du det hesch :-) Das gsehd de anderscht us wend gasch go reise :-)! Sveni Loco :-)
Grüess us de technisierte Schwiz
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